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20.04.22

Auf die Stromkennzeichnung kommt’s an!

Wie du sicher den nachhaltigsten Tarif findest.

Ökostrom, Grünstrom, Graustrom, zertifizierter Strom – wer soll da noch durchblicken? Was ist ein Zertifikat und was sagt der Strommix über meinen Verbrauch aus? Der deutsche Energiemarkt ist undurchsichtig und intransparent. Wer nicht genau aufpasst, findet sich schnell in der Falle nachhaltig klingender Anbieter wieder.

Um dem entgegenzuwirken, haben wir euch einen kurzen Guide zur Stromkennzeichnung zusammengestellt. So habt ihr für euren nächsten Stromtarif alle wichtigen Informationen zur Hand – und könnt unabhängig entscheiden, welcher Tarif am besten zu euch passt.

Begriffsdefinitionen

Die gute Nachricht vorweg: Auch wenn man bei den vielen Bezeichnungen und Kennzeichnungen schnell den Faden verliert, sind einige der Begriffe recht klar definiert. Kennt man die Definitionen, erkennt man relativ schnell, wie nachhaltig ein Tarif tatsächlich ist.

Grünstrom, Ökostrom, Naturstrom: Alle drei Begriffe sind rechtlich nicht definiert (Stand März 2022), je nach Anbieter sind also durchaus unterschiedliche Definitionen möglich. Grundsätzlich müssen jedoch, um die Begriffe einordnen zu können, einige Grundkonzepte erklärt werden: Auch wenn du, laut deinem Stromvertrag, Strom aus erneuerbaren Energien beziehst, bedeutet das nicht, dass der Strom aus deiner Steckdose tatsächlich durch ein Windrad oder eine Photovoltaikanlage erzeugt wurde. Denn Strom bezieht man grundsätzlich erst einmal aus dem Netz: Der eigene Strom ist also, egal welchen Vertrag man hat, gebunden an den örtlichen Strommix. Dieser besteht auch 2022 leider noch immer mehr als 50% aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas. Wieso also beziehst du Ökostrom? Anbieter von Ökostromverträgen verpflichten sich dazu, die von dir verbrauchte Menge Strom durch ausschließlich nachhaltigen Ökostrom wieder in das Netz einzuspeisen. Im Falle eines Ökostromvertrags muss der für dich wiedereingespeiste Strom dabei zu 100% durch erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden. Wir beziehen unseren Strom zu 100% aus PV-Anlagen in Deutschland. Das hat uns der TÜV-Nord so zertifiziert. Wir tragen damit mit dir aktiv dazu bei den erneuerbaren Energieanteil im deutschen Strommix zu vergrößern.

Hier findest du unseren Strommix:

https://zenstrom.de/strommix.php

Doch nicht jede erneuerbare Energiequelle ist tatsächlich nachhaltig: So richten beispielsweise Großwasserkraftprojekte wie Staudämme in Bezug auf ihre Umwelt einen erheblichen Schaden an. Ökosysteme werden dadurch bedroht und es kommt auch insbesondere in autoritären Ländern, wie bei einigen dieser Projekte in China deutlich wurde, zu Zwangsumsiedlungen und Menschenrechtsverletzungen. Aber auch die “saubereren” Produzenten wie Wind- und Solarkraftwerke sind nicht zu 100% sauber. Denn auch bei der Herstellung der “grünen Alternativen” werden Emissionen freigesetzt. Jedoch ist die Produktion von Solarstrom die umweltfreundlichste Alternative im Vergleich zu allen anderen Produktionsarten.

Anbieter tragen unterschiedlich stark zur Energiewende bei: Während viele der großen Anbieter den Strom ihrer Ökostromverträge durch Zertifikate aus längst abgeschriebene Wasserkraftwerke decken, wirken andere Anbieter aktiv am Ausbau erneuerbarer Energien mit, indem sie beispielsweise neue Projekte fördern, oder einen Teil ihres Umsatzes in den Ausbau entsprechender Projekte investieren. Hat man die Wahl, sind letztere natürlich immer die nachhaltigere Wahl.

Dies haben wir übrigens in unserem Beitrag zum TÜV-Zertifikat genauer erklärt – dort gehen wir darauf ein, wie man eigentlich an ein solches Zertifikat kommt.

Neben dem TÜV-Zertifikat gibt es auch weitere Zertifikate wie beispielsweise das “Grüner Strom”-Label, das “ok-power”-Label oder das TÜV-Süd-Label die verlässliche Indikatoren für nachhaltigen Ökostrom sind.

Worauf muss ich beim Abschluss meines Stromtarifs achten?

Wenn möglich sollte man beim Abschluss eines neuen Stromvertrages also immer auf die Herkunft des Stroms achten. Der Goldstandard der Stromzertifizierung sind dabei Zertifikate vom TÜV-Nord oder TÜV-Süd. Diese sind national anerkannt und setzen immer eine ausführliche Prüfung der Herkunft des Stroms voraus. Zudem ist bei diesen ein Investment in den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien seitens des Stromanbieters garantiert. Für Verbraucher ist zudem auch die Stromkennzeichnung ein wichtiger Indikator um den tatsächlichen Strommix des jeweiligen Anbieters zu verstehen. Diesen Strommix zeigt dir dabei meist immer im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt die Zusammensetzung des Strom des jeweiligen Anbieters an. Hier siehst du wie nachhaltig dein Tarif wirklich ist.

Fazit

Zusammenfassend ist die Wahl des eigenen Anbieters also immer eine Kompromissfrage. Ist einem die Herkunft des eigenen Stroms wichtig, sollte man also immer auf Zertifizierungen und Strommix achten und je nach Herkunft des Stroms seine Entscheidung treffen.

Solltest du noch nach einem günstigen, monatlich kündbaren Stromtarif suchen, dann schau doch gerne auf zenstrom.de vorbei – wir bieten dir 100% deutschen Solarstrom zum Marktpreis. Bei fragen oder Anregungen ist unser Team natürlich immer erreichbar.